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1338. Juni 1. o. O. (act. et dat.).

fer. sec. i. cond. f. Penthec.

Heinr. (II.), Hzg v. Schl., Herr v. Fürstenberg u. zu Schweidnitz, bek.. daß er zur dauernden Befestigung der Bande der Freundschaft zwischen ihm u. den Hzgen Albert (II.) u. Otto v. Österreich, Steiermark u. Kärnten, welches Band durch den zw. s. Br. Hzg Bolko (II.) v. Schl. u. Agnes, der jüngeren T. des weil. Hzgs Leopold (I.) u. der gen. Hzge v. Öst. Nichte (Muhme, amita!), vereinbarten u. angenommenen Ehevertrag geknüpft worden ist, seine Zustimmung dazu gegeben hat u. s. völliges Einvernehmen gibt, daß s. Br. Bolko seiner "sponsa" als Leibgedinge 8000 Mk. Wiener Gew. zu geben sich verpflichtet u. für diese sowie für die 4000 Mk. Mitgift sie mit Stadt u. Distrikt Striegau versichert, u. daß er die von s. Br. darüber besiegelte Urk. bekräftigt u. getreulich zu halten gelobt. Dafür hat ihm sein Bruder durch Brief u. Zusicherung sein volles Einverständnis dazu gegeben, daß er (Hzg Heinr.) gleichfalls seiner Gemahlin [Hinter "mee conthorali preclare domine" fehlt i. d. Urk. der Name der Gattin; es war Katharina, T. des Kgs Karl Robert v. Ungarn, vgl. Grotef. Taf. IV, 10. Heinr. II. v. Schweidn. muß zu dieser Zeit schon verheiratet gewesen sein, wie folgende Erwägung ergibt: Beider Tochter Anna, die Erbin der Fürstentümer Schw.-Jauer, heiratete i. Mai/Juni 1353 Kg Karl IV. i. Alter von 14 J., vgl. H. Luchs, Schles. Fürstenbilder des MA (1872) Bg. 29b, S. 1, Grotef. Taf. IV, 16 u. Palacky, Gesch. Böhmens 2. Bd., 2. Abt, S. 322 f. Die Mannbarkeit des Mädchens wurde i. MA mit 14 1/2 J. angenommen, also fällt die Geburt der Anna v. Schweidnitz Ende 1338/Anfang 1339. Ziehen wir davon 9 Monate, ab, dann wird die Ehevollziehung zwischen Hzg Heinr. II. v. Schw. u. Katharina v. Ungarn (Grot. IV, 10) spätestens i. Frühjahr 1338 stattgefunden haben. Wutke.] ein ebenso gutes Gebiet u. ebensoviel an Erbgut u. befestigtem Ort von ihrem gemeinsamen Besitz mit dem Herzogtum selbst, den Landen u. dem Herrschaftsrecht als Leibgedinge schenken kann, wann es seinem Willen entspricht. Stirbt aber s. Br. Bolko ohne Erben u. will dessen Gattin Agnes zu einer andern Ehe schreiten, dann haben er u. s. Erben das gen. Leibgedinge um 12000 Mk. einzulösen etc., wie ob. Nr. 6001.

O. Z.


Wiener Staatsarch. Orig. Perg. m. d. S. des Ausst., im Bilde der Hzg stehend mit d. blanken Schwert i. d. Rechten u. d. Adlerschild i. d. Linken, sowie m. d. Umschrift: S. Heinrici ducis Slesie et domini Swidnicensis. Mod. Abschr. i. Bresl. Staatsarch. Rep. 135 Abschr. a. fremden Arch.; kurze Erwähnung aus d. älteren Druckwerk v. Steierer, Commentarii pro historia Alberti II ducis Austriae etc. Cap. VII, 695 bei Sommersberg, Script. rer. Sil. I (1729), 402.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 30, 1925; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1338 - 1342. Herausgegeben von Konrad Wutke und Erich Randt.